Tipps gegen Nierensteine

“Wie vermeide ich Nierensteine?” Eine Zusammenstellung von wertvollen Tipps zur Vermeidung von Nierensteinen.

Ich habe eine Facebook-Gruppe erstellt. Wer mag kann gerne beitreten! Dort können wir unsere Erfahrungen austauschen.

Lange ist es her: mein letztes Posting zum Thema Nierensteine.

Da mich  einige Leute fragten, was denn los sei und ob mich evtl. die Nierensteine nicht mehr aus dem Krankenhaus lassen, schreibe ich hier mal eine kleine Zusammenfassung.

Am 25.1. war ich zuletzt im Krankenhaus (Klinikum Offenbach). Dort wurde mir mal wieder ein Stein per URS entnommen. (Mental note: den Stein muss ich noch zu meinem Urologen bringen zwecks Steinanalyse). Seitdem bin ich wieder zu Hause und trinke nun auch sehr viel. Ich nehme vermehrt Zitrusfrüchte zu mir in Form von Säften. Gerne trinke ich Orangensaft (Direktsaft) mit je einem Schuss Zitronensaft und Cranberrysaft. Der Cranberry wird ja eine gesundheitliche Wunderkraft nachgesagt.

Diese Woche war ich in der endokrinologischen Gemeinschaftspraxis in Frankfurt. Meine Ärztin stellte bereits letztes Jahr fest, dass ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe. Dies sollte ich also einmal bei einem Endokrinologen überprüfen lassen. Mir wurde 3x Blut abgenommen und wegen meiner Nierensteine wurde mir eine 24-Stunden-Urinsammlung angeordnet. Bin mal gespannt was dabei rauskommt. In ca. drei Wochen erhalte ich das Ergebnis.

(Mein) Spickzettel für Nierensteinleidende

  • viel Wasser trinken (am besten 3 Liter Heilwasser mit einem hohen Hydrogencarbonat-Gehalt wie z.B. “Staatl. Fachingen still” über den Tag verteilt) / Kaffee & Co nicht auf die Trinkmenge anrechnen!
  • weniger Fleisch essen (also purinarm essen)
  • mehr Gemüse und Obst essen
  • täglich Cranberrysaft und/oder Cranberry-Kapseln verzehren
  • Zitrusfrüchte konsumieren (man sagt, die Zitronensäure (Citrat) “bekämpfe” Steinbildung)
  • viel bewegen
  • auf einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt achten
  • viel trinken
  • regelmäßig den Urologen aufsuchen und die Nieren checken lassen
  • unten die Kommentare verfolgen

Ich habe auch gehört, dass man weniger Fisch essen soll. Kann das jemand bestätigen? Auch eine verminderte Eiweißaufnahme soll helfen.

Wenn jemand Tipps oder vor allem Erfahrungen mitteilen kann, bitte die Kommentarfunktion nutzen.

im krankenhaus III

da fehlt ja noch was. der zweite teil zum letzten teil. damit’s besser passt, schreibe ich diesen teil auch in lowercase. das ist auch nicht so anstrengend. 🙂

wie ich schrieb, wurde ich nicht am donnerstag operiert sondern erst am montag. das wochenende war recht entspannend. viel geschlafen. viel gelesen und abends tv geschaut (“das kartell”, geiler film).

der durchfall war pünktlich zum montag verschwunden und so konnte ich mich dann gegen 12 uhr mittags fertig machen für die OP. das heisst: nackt machen, leibchen anziehen, mützchen aufsetzen und “LMAA-tablette” einnehmen (dormicum). irgendwie hat die diesmal aber nicht so doll gewirkt. ich wurde hinunter gefahren und musste erst mal eine weile im gang warten, bis ich an die reihe kam. hm. wenn ich jetzt so drüber nachdenke, die tablette hatte doch etwas gewirkt. ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern wie ich in den OP gefahren wurde.

naja, sehr gut erinnern kann ich mich aber wiederrum, wie ich mich auf den OP-tisch legte und total neugierig war und wissen wollte, was diese und jene maschine wohl mache.

und schon ging das prozedere los:

pulsmesser an den finger, luft in die nase und das einschlafmittel gespritzt. und dann ward es dunkel.

im OP-protokoll habe ich später nachgelesen, dass der eingriff ca. 30 minuten dauerte. doch recht lange, wie ich finde. hätte mir das “schneller” vorgestellt.

um halb vier nachmittags wachte ich im aufwachraum auf. das ist immer lustig. man weiss nicht wo man ist. erst nach ein paar momenten realisiert man was los ist. die OP ist bestens verlaufen. keine komplikationen. nix. man muss die urologische klinik einfach mal loben. die haben es drauf. wenn jemand probleme mit nierensteinen hat, so kann ich demjenigen diese station bestens empfehlen.

eine steinstraße hatte sich bei mir gebildet. der operierende arzt hatte diese in mühsamer arbeit entfernt. nicht alles, wie er mir am nächsten morgen bei der visite erklärte. “den rest können sie rauspinkeln”, sagte er mir. “ja, das habe ich schon gemerkt”, entgegnete ich. 🙂

nun habe ich also wieder steinfragmente, die ich zur steinanalyse geben kann um herauszufinden welche steine das waren.

die urologin gab mir übrigens den tipp beim entlassen, dass ich wasser mit viel (>1000 mg) hydrogencarbonat trinken solle (gerolsteiner oder staatlich fachingen z.b.).

jetzt bin ich also (mal wieder) steinfrei und hoffe, dass ich nicht wieder so schnell auf die 113 muss.

also: immer viel trinken und viel bewegen.
[tags]eswl,nierenstein[/tags]

im krankenhaus II

tja, so kann das gehen. übers wochenende im krankenhaus. aber alles der reihe nach. mir ist gerade langweilig und deswegen tippsel ich mal etwas auf meinem ogo, während ich hier im elften stock sitze und die skyline von frankfurt betrachte. (bei miesem wetter.)

am letzten montag (26.11.) bin ich ja planmässig wieder mal nach offenbach in das klinikum offenbach wegen meiner nierensteine. (ich sollte evtl. mal ein nierenstein-blog erstellen.) naja, man kennt mich ja hier schon, bin ja nun schon ein stammgast auf der station 113. “ah, der herr kempf ist wieder da.” wurde ich begrüßt. haha. glücklicherweise musste ich dieses mal nicht auf dem gang liegen — ich bekam einen schönen fensterplatz (dummerweise ist aber das glas “kaputt”, sprich: total milchig).

der urologe bestellte mich in den sonoraum. plötzlich kam ein pfleger und teilte mit, dass ich erst zur patientenaufnahme muss, weil man nur maximal drei wochen lang beurlaubt sein kann. glücklicherweise musste ich nicht warten, die formalitäten waren in fünf minuten “gegessen”.

anschließend setzte mir der arzt erst einmal eine infusionsnadel. was nicht sofort klappte. ist schon ein tolles gefühl, wenn eine nadel in der vene hin und hergeschoben wird. letztlich wurde der zugang dann an der hand gelegt. (werde ich auch nicht mehr machen, ist total hinderlich.)

am nachmittag fand dann die erste ESWL-sitzung statt. leute, ich sage euch, dieses morphin, welches man da gespritzt bekommt zur beruhigung… es ist eine droge und es verleiht einem ein wohliges gefühl, während man die 3000 schockwellenstöße erhält. kann mir wirklich gut vorstellen, dass das zeug süchtig macht. es wird schließlich weggeschlossen, und es muss auch genaustens buch darüber geführt werden.

bei der ersten sitzung hatte ich leichte kreislaufprobleme. alles in allem gestaltet sich aber solch eine ESWL-sitzung recht unproblematisch. soll heissen: lässt sich aushalten und ist dank sedierung sogar recht angenehm.

am nächsten morgen wurde mir mitgeteilt, dass am dienstag und mittwoch jeweils noch beschiessungen stattfinden und am donnerstag dann der im harnleiter feststeckende stein (vergleiche letztes jahr) per URS unter vollnarkose geholt wird. immerhin habe ich dann wieder einen stein, den ich analysieren lassen kann.

nun haben wir samstag und die URS findet erst am montag statt, weil ich am donnerstag morgen plötzlich starken durchfall hatte. verdacht auf den noro-virus, der im krankenhaus “die runde macht”.

teil zwei folgt…

im krankenhaus

hallo zusammen,

ich blogge live aus dem krankenhaus, in dem ich ja seit gestern liege. übrigens auf dem gang, für was gibt es denn termine? *sic*
gestern habe ich schon die erste eswl-sitzung hinter mich gebracht. heute steht die nächste sitzung an.

ich muss sagen, das pocketweb-gerät leistet hier anständige dienste. man fühlt sich nicht total von der welt abgeschnitten. ist zwar alles recht lahm (gprs) aber das tippen geht dank tastatur recht flott. lowercase muss aber sein, sonst wird das zuviel gefummel.

ich denke in ein, zwei jahren wird immer mehr gemoblogged, die umts-flatrates und die iphones werden das richten.

irgendwann wird dann sicher alles nur noch per “funk” gehen, wenn überall freie wlans zur verfügung stehen.

ich grüße hier ganz lieb meinen kleinen sohn ben, den mama heute aus dem kindergarten holen musste, weil er eine bindehautentzündung hat. 🙁 werd schnell wieder gesund, ben.

ESWL

Ich bin jetzt seit einigen Tagen wieder zu Hause und sehne mich dem 15.10. entgegen. Dann kann ich wieder in das Klinikum Offenbach zur ESWL-Behandlung — ich bin ja offiziell nur beurlaubt, da die ESWL-Maschine kaputt ist. Die Zeit bis dahin scheint endlos. Ich habe zwar nun eine Harnleiterschiene, welche die Nierenkoliken verhindert, aber es tut dennoch nach dem Wasserlassen extrem weh für ca. 10 Minuten.

Man könnte meinen, ich wäre ein Rentner, wenn man mich so schreiben sieht. Hätte nie geglaubt, dass mich mein Körper mal so ärgert.

Ich kann jedem nur raten: trinken, trinken und nochmals trinken.

Wenn die Steine raus sind, müssen die unbedingt untersucht werden, damit ich endlich weiss, warum ich diese verdammten Dinger bekomme. Der erste Stein, den ich letztes Jahr zu Gesicht bekam war ja ein eher seltener, man erzählte es wäre ein Infektstein gewesen. Daher dachte ich so ein Stein wäre eher die Ausnahme bei mir gewesen. So kann man sich irren.

Wer in der Woche vom 15.10. in Offenbach ist, kann mich gerne besuchen auf Station 113. 🙂
[tags]Nierenstein,ESWL[/tags]

Mal wieder ein Nierenstein

Mir bleibt nichts erspart. Ich bin mal wieder im Klinikum Offenbach wegen einer Nierensteinkolik. Letztes Jahr war ich ja bereits schon einmal in Behandlung (siehe verwandte Artikel unten).

Gestern morgen um 5 Uhr in der Frühe ging es los: die gleichen Schmerzen wie beim letzten Mal. Ab zum Urologen und direkt eine Überweisung nach Offenbach erhalten.

Die Nacht von gestern auf heute musste ich mittels einiger Infusionen überstehen. Heute mittag wurde dann unter Tiefschlaf eine Harnleiterschiene gelegt. Da war froh, denn dann lassen die Schmerzen nach.

Morgen früh erfahre ich dann weiteres.

Ich blogge ürbigens mittels Pocket-Web und dem Plugin Postie per Gmail.

Ciao Nierenstein

Ich bin wieder da. 😀

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Das Überbleibsel meiner ESWL-Behandlung (siehe “verwandte Artikel” unten) wurde am 20.6. ca. 10:45 entfernt — mittels endoskopischer Entfernung (URS).

Nierenstein
Bild eines Nierensteins im Vergleich zu einem 2-Cent-Stück

Eigentlich sieht er ja recht klein aus — aber es soll sich um einen großen Stein gehandelt haben. Na dann.

Nierensteine, Nierenkoliken und ESWL (Teil 2)

< << Teil 1

Als ich ca. zwei Stunden später aufwachte, waren — so glaube ich zumindest — die Schmerzen weg. Ich kann es leider nicht genau sagen, da ich mich nur schemenhaft daran erinnere. Meine Frau fuhr mich nach oben in den elften Stock auf mein Zimmer. Dort gab es dann etwas zu essen.

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Was ich aber noch genau weiß: nachts konnte ich ohne Koliken schlafen!

Am nächsten Morgen (Dienstag) fühlte ich mich wie neugeboren. Die Harnleiterschiene verrichtete offensichtlich gute Arbeit — ich hatte keinerlei Schmerzen (Koliken). Ausser beim Pinkeln, aber das sei normal und legt sich.

Nun war die große Frage, die ich mir stellte: “Was steht heute auf dem Plan?”

Ich erfuhr, dass als nächstes der Nierenstein (durch eine Methode, die ESWL genannt wird) zertrümmert werde. Klingt irgendwie brutal und schmerzhaft. Gegen Mittag wurde ich also abgeholt und mit meinem Bett wieder hinunter in den OP-Bereich chauffiert. Das Ziel war nun ein Raum, der mit dem Schild “Nierenstein-Therapie” versehen ist.

Ich wurde äusserst herzlich von dem zuständigen Krankenpfleger empfangen, der für die Zertrümmerungen zuständig ist. Ich wuchtete mich auf die Maschine und Freddy (so heisst der Pfleger) richtete mich darauf aus, in dem ich hoch- bzw. runterrutschen musste — bis ich die ideale Position auf dem Gerät innehatte. Unter mir war nun ein Art Silikonkissen, das mit Wasser befüllt war.

Hier lag ich also nun. Direkt über mir auf einem Monitor sah ich das Ultraschall-Bild und drauf erkannten wir unser Ziel: die Steine in meiner Niere. Freddy erklärte mir, dass er nun das Fadenkreuz auf die Steine ausrichten werde und mit dem Beschuss anfangen werde.

Nachdem mich Freddy sedierte schaltete er die Maschine “scharf”. Ich selbst konnte übrigens indirekt mithelfen, indem ich durch meine Atmung das Fadenkreuz quasi bewegen konnte. Sobald ich einen tiefen Atemzug nahm veränderte sich meine Nierenlage und ich konnte dadurch den Ablauf steuern. “Das ist ja wie in einem Videospiel!”, spaßte ich. Ich dürfe aber keinesfalls ruckartige Bewegungen machen, denn sonst könnte eine Schockwelle die benachbarte Leber treffen, was nicht sehr gesund wäre.

Es schossen nun in den folgenden 45 Minuten ca. 4.000 Schockwellenstöße auf den Stein in meiner Niere. Ich war verwundert und fragte Freddy ob das nicht alles schadhaft für den Körper wäre. Er verneinte meine Frage und erklärte mir, dass nur Steine betroffen wären.

Ich war aber überrascht, dass diese Therapie so langwierig sei. Ursprünglich dachte ich, es würde höchstens ein oder zwei Schüsse stattfinden. Weit gefehlt. Noch überraschter war ich als ich erfuhr, dass ich am Mittwoch und Donnerstag auch jeweils eine Sitzung machen müsse. Also würde ich mindestens bis Donnerstag im Krankenhaus sein.

Nach der Sitzung verabschiedete ich mich von Freddy. “Bis morgen!” sagte ich. “Und denken sie dran: viel trinken und viel bewegen!”

Kein Problem. Ich glaube ich habe noch nie soviel getrunken wie an diesem Tag.

Die nächste Sitzung am darauffolgenden Tag war teilweise etwas schmerzhaft. Freddy erklärte mir, dass dies Treffer seien. Sobald die Schockwellen den Stein treffen und diesen zerkleinern würde ich das merken, da es sein kann, dass der Stein (oder Fragmente davon) an die Niereninnenseite “schrammen” könnten. Es war teilweise sehr schmerzhaft. Aber ich überstand es.

Und wieder habe ich den Tag viel getrunken. Übrigens hatte ich seit Samstag keine Zigarette mehr geraucht. Der Gedanke das Rauchen aufzugeben manifestierte sich.

Die letzte Sitzung am Donnerstag war auch ein voller Erfolg. Wir zerbröselten die Steine und gaben ihnen Saures. Teilweise war es wieder schmerzhaft, aber es war mir egal. Weg mit den Störenfrieden.

Am Freitag wurde ich entlassen. Die Harnleiterschiene bleibt erst einmal in mir. In ca. zwei Wochen muss mich mein Urologe untersuchen und nachschauen ob der “Nierensteinmüll” nun auch abgegangen ist. Sollte dies nicht der Fall sein so muss ich wieder zu Freddy und weitere drei Sitzungen abhalten.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich nie damit gerechnet hatte, dass ich wegen einem Nierenstein gleich eine ganze Woche im Krankenhaus verbringen muss. Aber man lernt nie aus. Glücklicherweise hatte ich sehr nette Zimmerkameraden. Die Woche im Krankenhaus war also keineswegs schlimm. Im Gegenteil: sie hat mir im Grunde sogar gefallen.

Nun bleibt zu hoffen, dass auch wirklich alle Steinefragmente den Weg aus meiner Niere herausfinden. Ich muss weiterhin viel trinken. Die Harnleiterschiene muss übrigens wieder ambulant entfernt werden, und daran mag ich momentan überhaupt nicht dran denken. Sie kann bis zu einem Vierteljahr in einem Körper verbleiben, sagte der Stationsarzt.

Seit Freitag bin ich also wieder im Hause und ich fühle mich bestens.

Hier noch einige Links, die weiter in diese Materie führen:

Nierensteine, Nierenkoliken und ESWL (Teil 1)

Meine erste Nierenkolik hatte ich am 22.04.2006 nachmittags.

Meine Frau und ich schauten gerade “DS9” (Staffel 4 – Folge “Der Besuch”) als ich plötzlich ein Stechen und Ziehen in meiner rechten Hüfte verspürte. Ich kannte diesen Schmerz — denn ich hatte ihn vor ca. zwei Jahren schon einmal verspürt. Dass es eine Nierenkolik sei war mir damals noch nicht bewusst.

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Doch dieses Mal ahnte ich es – dieses Mal ist es ernst. Nachdem die Flankenschmerzen schier unerträglich wurde, beschlossen wir in das örtliche Krankenhaus zu fahren. In der Notaufnahme angekommen konnte ich nur noch stöhnen und bewegte mich sofort in gekrümmter Haltung in das Notarzt-Zimmer und quälte mich dort auf die Liege. Vorher musste ich noch eine Urinprobe zum besten geben.

Der Verursacher der Nierenkolik, der Nierenstein
Der Verursacher der Nierenkolik, der Nierenstein

Die Ärztin beschloss, dass es wohl eine Nierenkolik durch einen feststeckenden Nierenstein sein könne und verabreichte mir eine Infusion, welche nach einiger Zeit auch Wirkung zeigte. Der Schmerz klang ab – welche Wohltat das doch war. Ich weiß seitdem Schmerzfreiheit sehr zu schätzen. Leider könne sie aber in Ermangelung medizinischer Geräte (Ultraschall) nichts weiter machen und legte mir nahe nach Offenbach in die “Städtische Klinik” zu fahren. Ich winkte dankend ab (ich war einfach nur groggy und müde) und ließ mir aber dennoch sicherheitshalber eine Überweisung ausstellen – zusammen mit Schmerzmitteln (ich glaube es war Novalgin) für die Nacht, die wir anschließend an der Nachtapotheke holten.

Zu Hause angekommen wollte ich eigentlich nur schlafen und hoffte, dass sich das “Problem” wieder von alleine erledigen würde; aber es sollte leider nicht so sein. Die Nacht auf Sonntag war Horror: die Nierenkoliken kamen in regelmäßigen Abständen, und ich konnte nicht schlafen vor Schmerzen. Schlief ich mal kurz ein so dauerte der Schlaf nur ca. 30 Minuten. Nein, Nierenkoliken sind wirklich nicht schön – man stelle sie sich vor wie kontinuierliche heftige Zahnschmerzen in der Hüftgegend. Im konstanten 4-Stunden-Takt nahm ich die Schmerztabletten ein, welche etwas Linderung gaben. Aber leider nicht lange. Die nächste Nierenkolik ließ nicht lange auf sich warten.

Den Sonntag überstand ich irgendwie.

Am Montag machte ich mich am Morgen sofort zum hiesigen Urologen.

Nach einer Ultraschall-Untersuchung stand fest: “Sieht nach einer Nierenstauung aus. Das müssen wir röntgen lassen. Sie hatten eine Nierenkolik.” Also ab in unser Krankenhaus und wieder zurück. Nun stand fest, dass ich sehr wahrscheinlich einen Nierenstein habe und ich meine erste Nierenkolik durchlitt. Nach einer Infusion (gegen die Schmerzen) hieß es dann also: nach Hause fahren, Tasche packen und ab in die “Urologische Klinik” in Offenbach.

Mir wurde bewusst, dass ich die nächsten Tage wohl nicht zu Hause sein würde, aber als ich an die Horrornacht zurückdachte so nahm ich das gerne in Kauf. Die Schmerzen, die die Nierenkoliken verursachten mussten bekämpft werden – egal wie. Auch wenn ich drei Wochen ins Krankenhaus musste. Nach einer kleinen Odyssee fanden wir den Weg zur Notaufnahme und nun musste ich nur drei Stunden warten, bis man mir helfen konnte. Es war aber zum Glück erträglich – die Infusion vom Morgen “hielt”.

Als ich reingerufen wurde, musste ich erst einmal kräftig durchschnaufen — was erwartet mich? Der Arzt bemühte ein Ultraschall-Gerät und scannte meine rechte Nierengegend.

“Das sieht nach Nierensteinen aus.”, war die Diagnose, die mir im Grunde nicht neu war. “Wir werden eine Harnleiterschiene legen. Die legen wir heute noch.”

Eine was? Harnleiterschiene? Das hörte sich schrecklich an. Der Arzt legte mir eine Kanüle, die dann die restliche Woche in meinem rechten Arm verweilte. Quasi mein Interface für alle möglichen Mittelchen und Sedativa.

Ich unterschrieb den Papierkram und harrte der Dinge, die da kommen. Nach einer weiteren Stunde wurde ich erneut gerufen.

“Nun bist du dran!” dachte ich mir nur. Ich musste mich ausziehen und auf ein Bett legen. Dann wurde ich in den OP-Bereich gefahren. Ich überspielte meine Aufregung mit Witzchen. Meine Fahrt endete in einem Raum mit einem riesigen Stuhl, an dessen Ende zwei Beinmulden angebracht waren (wie bei einem Gynäkologen-Stuhl).

“So, dann legen sie sich bitte mal hier drauf.” wurde mir gesagt. Gesagt getan — fühlte sich schon komisch an. Ich fühlte mich so ausgeliefert. “Was geschieht denn nun?” fragte ich. Der Arzt zeigte mir diese Schiene (eher ein dünner kleiner Schlauch), die er mir nun in der nächsten halben Stunde in mir installieren wird. Wie er das nun genau anstellen will wollte ich schon garnicht mehr wissen. Er sagte mir, er versetze mich nun in einen Tiefschlaf.

“Herrlich!”, dachte ich mir. “Dann wirst du nachher aufwachen und alles ist in Ordnung!” Er setzte eine Spritze in die Kanüle und spritzte mir etwas in meinen Arm. “Es wird ihnen gleich etwas schwindelig!”, warnte er mich. Ich konzentrierte mich und empfang das Schwindelgefühl mit einer gewissen Freude. Dann wurde es wohl schwarz.

Teil 2 >>>